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Golf und Natur Zertifizierung

Der Golfclub Wiesensee wurde vom Deutschen Golf Verband im Rahmen des Programmes „Golf&Natur“ mit dem Gold-Zertifikat ausgezeichnet.

Umfassende Naturschutzmaßnahmen, die auf Initiative der Inhaberfamilie Lindner umgesetzt wurden, sorgen dafür, dass Pflanzen und Tiere im Westerwald auf der großzügigen Anlage in bester Harmonie mit dem Golfsport wachsen und gedeihen können.


2010 gab es für den GC Wiesensee zunächst das Bronze-Zertifikat, ehe 2014 Silber folgte. Dank der Umsetzung des Entwicklungsplans, den der Golfclub in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Golf Verband erstellt hatte, war es 2018 schon soweit und in Westerburg strahlt nun die goldene Auszeichnung. Headgreenkeeper Maik Schäfer war mit seinem Team immer sehr engagiert, um verschiedenen Biotoptypen auf dem Platz den nötigen Raum zu geben. Stein- und Totholzhaufen, Still- und Fließgewässer bieten zahlreichen Insektenarten, darunter prachtvollen Libellen sowie Amphibien wie Kröten und Lurchen eine ökologische Nische mitten im Golfbetrieb. Sogar Fledermäuse sind auf der Anlage des GC Wiesensee zu Hause. Vogelsitzstangen auf den Wildblumen- und Streuobstwiesen werden von beeindruckenden Greifvögeln gut angenommen. So ist der Rotmilan, der für den Erhalt der biologischen Vielfalt in Rheinland-Pfalz einen besonderen Stellenwert hat, auch beim GC Wiesensee zu Hause, denn die Raubvögel finden auf der Anlage zahlreiche Jagdmöglichkeiten.


Heimisch sind unter anderem auch Fasane, der Waldkauz, Eisvögel, Hornissen sowie neben dem Milan auch noch Bussarde. Wer ganz viel Glück hat kann sogar eine der sehr seltenen Äskulapnattern beobachten. Diese Tiere, die bis zu zwei Metern lang werden können, sind sehr scheu, aber ungiftig und für den Menschen völlig ungefährlich. Mit Insektenhotels werden zahlreiche Nützlinge dabei unterstützt, mit soliden Beständen zu überleben – gerade in Zeiten, in denen die Masse an wertvollen Insekten dramatisch dezimiert wurde, ist es besonders wichtig, die kleinen Helfer am Ort zu halten. Der gesamte Platz wird von der Tierwelt als natürlicher Lebensraum wahrgenommen und bietet Wildtieren wie auch einer bunten Flora bestmöglichen Schutz.


Ergänzt werden diese Maßnahmen unter anderem noch dadurch, optimale Bedingungen für Gräser und Grüns zu schaffen, die neben dem so wichtigen Natur- und Artenschutz auch für die Platzqualität und Spieleigenschaften von Vorteil sind. Integrierter Pflanzenschutz lautet hierfür das Zauberwort. Die Bewässerung wurde durch einen Austausch der Regner, Feuchtemessungen und Tauentfernung optimiert. Die Investitionen in moderne Beregnungstechnik waren im Rahmen des Projektes leichter umzusetzen, weil die Begründung dafür so fundiert und für jedermann leicht nachvollziehbar war. Pflanzenschutzmittel können so in erheblich geringerem Umfang eingesetzt werden und durch gezielte Ausdünnung einiger Baumreihen wurden Schattenlagen verringert. Die Fichtenmonokulturen am Rande der Fairways sollen nach und nach in Mischwald umgewandelt werden. Dieser ist für die Artenvielfalt besonders wertvoll. Regelmäßige Besandung und mechanische Belüftung sorgen dafür, dass die Pflanzen gestärkt und ihre Krankheitsanfälligkeit minimiert werden. Für die Nachsaat werden Rasensorten gewählt, die gegen viele Krankheiten resistenter sind. Die Fairways wachsen damit praktisch gänzlich naturbelassen. „Wir wollen hier auf Pflanzenschutzmittel so weit wie möglich verzichten und diese nur im absoluten Notfall einsetzen“, sieht Headgreenkeeper Maik Schäfer den Schwerpunkt seiner Arbeit in Maßnahmen, die die Pflanzen stärken und präventiv schützen.

Das gesamte Team des GC Wiesensee hat einen hohen Anspruch an sich und den Platz. Mit dem Erreichten ist niemand auf Dauer zufrieden und so gehen die Greenkeeper immer mit dem Ziel in den Tag, Verbesserungen zu erreichen. Mit einem Fünfjahresplan ist es am Wiesensee gelungen, die Platzqualität trotz geringerer Personalkosten zu steigern. Die Mitglieder und Gäste des GC Wiesensee sind den Weg zur Goldzertifizierung immer mitgegangen. Eine gute Information in vielen persönlichen Gesprächen und über alle zur Verfügung stehenden Medien war von Anfang an gegeben, so dass auch die Bürger der Umgebung immer einen umfassenden Einblick in die Aktivitäten des Clubs hatten. Nicht zuletzt wird das Image des Clubs dadurch positiv beeinflusst und der Umgang mit Umweltschützern ist entspannt. Die Förster der Region geben dem Club zudem ein positives Feedback. Das Fazit zum Stand der Dinge fällt durchweg freundlich aus. „Ich finde gut, dass wir das gemacht haben, denn das Projekt bietet Möglichkeiten für die Entwicklung. Unter dem Strich steht eine Verbesserung den Anlage. Je höher wir die Ziele ansetzen, desto weiter können wir noch kommen“, ist Maik Schäfer trotz aller Mühen weiter voll motiviert, den eingeschlagenen Weg konsequent weiter zu gehen. Seit drei Jahren, so freut sich auch Clubmanager Jens Kloeren, sind die Mitgliederzahlen und Greenfee-Einnahmen nicht zuletzt durch die bessere Platzqualität deutlich ansteigend.